Aufbau einer Arbeitsplattform im Diemelsee

06.10.2018, Kassel/Diemelsee. Die anhaltende Trockenheit des diesjährigen Sommers bescherte dem Ortsverband Kassel am vergangenen Samstag einen Einsatz am Diemelsee.

Bild wurde zur Verfügung gestellt durch den THW OV Korbach

Der Diemelsee, auch Diemelstausee genannt, ist eine Talsperre mit 1,65 km² Wasseroberfläche und etwa 19,9 Mio. m³ Speicherraum an der Diemel. Er liegt im Gebiet der Gemeinde Diemelsee im hessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg und im Stadtgebiet von Marsberg im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis.

Die aus Stausee, Staumauer, Wasserkraftwerk und Ausgleichsbecken bestehende Stauanlage Diemeltalsperre ist im Eigentum der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes; zuständig ist das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Hann. Münden. Der Diemelsee gehört neben dem Edersee zu den wasserregulierenden Stauanlagen im Einzugsgebiet der Weser.

In der Staumauer sind zwei Grundablässe eingebaut. Einer der Grundablässe ist durch einen technischen Defekt ausgefallen, der zweite Grundablass funktioniert derzeit ohne Probleme. Im normalen Regelbetrieb wird das Wasser über den sogenannten Mittelablass in die Diemel abgegeben.

Am 11. Oktober wird der Diemelsee Pegelstand voraussichtlich so niedrig sein, dass durch die Mittelablässe der Sperrmauer kein Wasser mehr in die Diemel fließen kann, dann würde das Wasser über die Grundablässe, weiter tiefer an der Mauer, abgelassen.

Bei Ausfall des letzten Grundablasses besteht die Gefahr des Austrocknens der Diemel, dies wäre eine ökologische Katastrophe.

Deshalb wurde durch das Wasserschiffahrtsamt Außenstelle Diemelsee das THW um Amtshilfe gebeten einen Notfallplan auszuarbeiten um eine funktionsfähige Redundanz für die notwendige Wasserabgabe auszuarbeiten und zu errichten. Bestandteil des Notfallplans sind Ortsverbände aus dem Länderverband Nordrhein-Westfahlen und Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland.

Der Ortsverband (OV) Kassel wurde am Samstag gegen 8 Uhr alarmiert um das vorhandene JetFloat-Material zum Diemelsee zu verlegen und dort gemeinsam mit dem OV Mühlheim einen Schwimmsteg aufzubauen. Nach dem Verladen des Materials setzten sich ein Marschverband aus MTW Zugtrupp, Mehrzweckkraftwagen mit Anhänger, LKW Ladekran und PKW OV mit dem Ziel OV Korbach in Bewegung.

Nach einem kurzen Aufenthalt im Ortsverband wurde an den Diemelsee verlegt. Hier waren bereits die Kameraden aus Mülheim mit dem Aufbau ihres JetFloat-Materials beschäftigt. Ebenfalls bereits vor Ort befand sich der OV Bad Wildungen, welcher aus seinem Ponton-Material eine Arbeitsplattform gebaut hatte. Nachdem die letzten Aufbauarbeiten beendet waren konnten alle Ortsverbände gegen 18 Uhr die Einsatzstelle Diemelsee verlassen. Für die 21 Kasseler Helfer war nach herstellen der Einsatzbereitschaft der Einsatz gegen 22 Uhr offiziell beendet.

Am Sonntag wurde durch weitere Ortsverbände die Einsatzstelle Diemelsee weiter abgearbeitet.

Die Arbeitsplattform (OV Bad Wildungen) dient, verankert an der Staumauer, als Plateau für das zu Wasser lassen von Tauchpumpen. Der Schwimmsteg (OV Müllheim und Kassel) fungiert zum Übergang zur Arbeitsplattform und als Möglichkeit die notwendige Stromversorgung der Pumpen zu gewährleisten.

An der Arbeitsplattform wurden 20 Tauchpumpen à 3.000 Liter/Minute Förderleitung angebracht.

So wird gewährleistet, dass die geforderten 48.000 Liter pro Minute gefördert werden und eine gewisse Reserve noch vorhanden ist. Das notwendige Wasser wird dann über die trocken gefallenen Mittelablässe in die Diemel abgegeben. Durch die schwimmende Pumpstation ist der fallende oder steigende Wasserpegel des Stausees berücksichtigt.

Im Einsatz befanden sich:

Fachgruppe Wassergefahren:

OV Bad Wildungen (HE) mit Pontons und Mehrzweckboot

OV Mühlheim (NRW) JetFloat

OV Kassel (HE) JetFloat

 

Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen:

OV Korbach (HE)

OV Alsfeld (HE)

OV Arnsberg (NRW)

OV Paderborn (NRW)

 

Fachgruppe Elektroversorgung:

OV Arnsberg (NRW)

OV Paderborn (NRW)

 

Zugtrupp:

OV Korbach (HE)


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