Bevor die Spezialisten des Kampfmittelräumdienstes die Bombe entschärfen konnten, musste der Bereich zwischen dem Höhenweg und Trifftweg komplett evakuiert werden.
Hierzu forderte die Berufsfeuerwehr Kassel unter anderem das THW Kassel zur Unterstützung an.
Aufgabe war die Evakuierung älterer und gehbehinderter Menschen im oben genannten Bereich.
Die Betroffenen wurden mit Hilfe des Zugtrupp-MTW und des Jugend-MTW in die nahe liegende Freudenthalhalle in Kassel Wolfsanger transportiert.
Doch es ist zu befürchten, dass es sich bei dem Bombenfund in Wolfsanger nicht um einen Einzelfall handeln wird. Auf dem Gelände, in dessen Nähe sich im Krieg eine Flugabwehrstellung befand, werden noch hunderte Fliegerbomben vermutet. Vor der Freigabe neuer Baugebiete lässt die Stadt die Flächen von Experten systematisch auf Blindgänger hin untersuchen.
Insgesamt waren 12 Helfer des THW Kassel mit zwei Fahrzeugen im Einsatz. Einsatzende war gegen 12 Uhr, nach erfolgreicher Entschärfung der Bombe.
380.000 Bomben über Kassel
Der Rüstungsstandort Kassel mit Panzer- und Flugzeugfabriken war im Zweiten Weltkrieg Ziel zahlreicher Luftangriffe. Bei der verheerenden Bombardierung Kassels in der Nacht vom 22. auf den 23. Oktober 1943 gingen 1.812 Tonnen Bomben auf die Stadt nieder. 380.000 Brandbomben und Luftminen klinkten die Flieger aus. Rund 10.000 Menschen fanden den Tod.
