Hirschhagen,

THW-Ortsverbände absolvieren in Hirschhagen eine Alarmübung

Hirschhagen. Mit einer groß angelegten Alarmübung probte das Technische Hilfswerk (THW) am Samstag auf dem Gelände der ehemaligen Munitionsfabrik in Hirschhagen das Zusammenspiel verschiedener Ortsverbände.

Alarmübung GFB Homberg 2014

Die Ausgangslage war dramatisch: Nachdem es in der Nacht bei Handwerksarbeiten im Keller eines Gebäudes zu einer Explosion gekommen war, wurden sechs Personen vermisst. Zwar konnte die Feuerwehr das Feuer löschen, doch war das Gebäude so stark beschädigt, dass es einzustürzen drohte. Ein herbeigerufener Fachmann des THW stellte fest, dass sowohl die vordere als auch die hintere Hauswand einzustürzen drohte. Um an die Vermissten zu gelangen, mussten auch die Decken vom Dachgeschoss bis zum Keller abgestützt werden. Da das Treppenhaus ebenfalls zum Teil eingestürzt war, konnte der Keller, in dem mindestens drei der Vermissten vermutet wurden, nur vom Dachgeschoss aus über die Deckenöffnungen erreicht werden.

Keine leichte Aufgabe also. Und eine, die den Einsatz gleich mehrerer spezialisierter Fachgruppen erforderte. „Genau das war unsere Intention“, sagt Otto Krause vom THW-Geschäftsführerbereich Homberg, der die Übung zusammen mit Jürgen Lau und Jörg Beyer vom THW Fritzlar geplant und organisiert hat.

Neben den Kräften aus Fritzlar, die nicht nur die Einsatzleitung hatten, sondern auch für das Abstützen und Ausleuchten im Gebäude verantwortlich waren, kamen sieben weitere Ortsverbände zum Einsatz: Großalmerode (Verpflegung der Einsatzkräfte), Neu-Eichenberg (Ausleuchten im Innern des Gebäudes und Meldekopf), Eschwege (Bergung unter Atemschutz), Melsungen (Abstützen der hinteren Hauswand), Schwalmstadt (Metall trennen mit Plasma-Schneidgerät), Homberg (abstützen der vorderen Hauswand) und Kassel (Kommunikation und später Ablösung des Zugtrupps aus Fritzlar und Übernahme der Einsatzleitung).

Insgesamt waren somit rund 60 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus dem THW-Geschäftsführerbereich Homberg im Einsatz. Und auch die Freiwillige Feuerwehr aus Fürstenhagen trug ihren Teil zum Gelingen bei.

„Probleme bereitete vor allem die Koordinierung der Vielzahl von Einsatzkräften in der ersten Phase des Einsatzes“, berichtete Otto Krause. Dies sei jedoch ganz normal. „Man spricht hier auch von einer Chaosphase, die bei jedem Einsatz entsteht.“ Im Verlauf der Übung sei dies jedoch - nicht zuletzt durch den Einsatz der Fachgruppe Führung und Kommunikation aus Kassel - gelöst worden. „Unser Ziel muss es dennoch sein, die Führungsabläufe weiter zu optimieren, um solche Reibungen in Zukunft auf ein Mindestmaß zu reduzieren.“Insgesamt zeigte sich Krause mit der Übung, die mehr als zehn Stunden dauerte, zufrieden. „Solche Großübungen sind für uns schließlich die beste Möglichkeit, um die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer auf die Herausforderungen und Gefahren eines realen Einsatzes vorzubereiten“, meinte er.


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